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Federico Secondo – der staufische Sizilianer und Europäer

Meine Beschäftigung mit Friedrich dem Zweiten (der Staufer aus dem 12.Jahrhundert, nicht der Preusse aus dem 18.) ist eine typisch deutsche, oder eher doch eine europäische? Dieser Federico Secondo ist vor allem Europäer, dessen DNA aus normannischen, schwäbischen und französischen Segmenten zusammenerstanden ist, der in den Marken (Jesi, 1194) zur Welt kam(*), in Palermo aufwuchs und seine sizilische Heimat, deren König er (nach dem frühen Tod seines Vaters Heinrich VI) seit seinem 2.Lebensjahr war, vorwärtsverteidigend bis in sein dynastisch-staufisches Stammland ausbaute und so auch römisch-deutscher Kaiser wurde. Viele Bio- und Hagiographien titeln Soundso und seine Zeit. Dieser Rahmen relativiert Charakterisierung, politische und ethisch-moralische Beurteilung der Titelgestalten. Federico Secondo, der italienische Staufer, war so grausam wie fast alle Mächtigen im Mittelalter; er war aber auch schon seiner Zeit weit voraus und bereits ein Mann der Renaissance, besser: des Rinascimento und kommt ausgiebig in Dantes La Divina Commedia vor. Dante lobt die Verdienste des sizilianischen Staufers – siehe Widmung auf der steinernen Gedenktafel am Eingang des Palazzo Normanno in Palertmo – um die italienische Sprache auf der  in seinem zweisprachigen Aufsatz  De vulgari eloquentia (etwa: Über die Beredsamkeit in der Umgangssprache).
Geliebt und gehasst, verehrt und verachtet. Faszinierend. (*) Friedrich II starb in Torremaggiore, Apulien (1250). Dante Alighieri kam 15 Jahre danach in Florenz zur Welt.

Da continuare – Fortsetzung folgt.

 

Dank des Genius Federico II erstiegen die ersten Lieder in der italienischen Sprache … wäre Dantes Divina Commedia ohne Federico II entstanden …?  

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