Mi diletto dell’estetica e dell’arte nel duomo – der Dilettant, und sein kunsthistorisches Erlebnis in Passau
Ergänzend zu meinem Besuch in Regensburg und Umgebung (dazu und zur Walhalla melde ich mich später) in diesem April habe ich mir für diesen Besuch etwas mehr Zeit genehmigt.
Das Drei-Flüsse-Eck (Donau-Inn-Ilz) bis auf die Halbinselspitze und die gemütliche Altstadt
habe ich mir dieses Mal „erlaufen“. Das Backwaren-Café spielt im ARD-Passaukrimi eine Rolle.
Von der komplementären Gotik-Barock, der Innenarchitektur des Stephandoms („ein barocker Dom mit einer gotischen Seele“) war ich überwältigt. Barock ist nicht mein bevorzugter Stil für die Baukunst der Vergangenheit. Hier habe ich das ganz anders erlebt …
Aussen, am Ostende des Domplatzes
,obgleich auch barock, von eher schlichter Schönheit die zweitürmige Fassade (die Türme sind 68 m hoch – auch wichtig für den Überflug meiner Drohne – siehe Video), trete ich durch die geometrisch-schöne Tür ein und versuche zunächst, mich in der sehr aktiven Baustelle zurechtzufinden.
Daran, dass sich fast alle Kathedralen, Münster und Dome aussen im Zustand der Dauerrestoration und -reparatur befinden, habe ich mich allmählich gewöhnt. Dass aber auch das Innere von Gerüsten „dauerverschandelt“ (wahrscheinlich notwendigerweise) ist, enttäuschte.
Das Innere, also hier mit Gerüsten verstellt, … dann … Ich habe durch meine Löwendom-Besuche (Schwerin, Ratzeburg, Lübeck, Braunschweig) in den letzten Jahren Gefallen an den klaren Formen der norddeutschen Gotik gefunden und war zunächst von der barocken Üppigkeit im Stephansdom fast schockiert.
Es entwickelte sich aber allmählich – musikalisch würde ich sagen: in modo crescendo – beim Umherschauen Faszination. Ich konnte mich nicht satt sehen.
Gegoogelt: Carlo Lurago schuf, trotz der gotischen Anlagen harmonisch wirkend (Scheitelhöhe 29 m; bei einer Mittelschiff-Breite von nur 12 m), einen in sich stimmigen hochbarocken Kirchenraum im italienischen Stil. Der Hochaltar, der die Steinigung des hl. Stephanus zeigt, entstand erst 1947 bis 1953. Dieser Altar ist einzigartig schön und wirkt mit dem durch das grosse Fenster dahinter einfallenden Licht erhaben und irgendwie wie nicht von dieser Welt(Video).
Der Passauer Stephansdom ist auch sonst einzigartig, hat eine mehr als 1500 Jahre lange Geschichte, besitzt mit 233 Registern und fast 18.000 Pfeifen Europas mächtigste Orgel und acht Glocken
(die letzten beiden je 6 und fast 8 Tonnen schwer – Abb.Stephanus-Pummerin, die Schwerste). Der Tonclip der 8-Tonnen-Pummerin klingt auch im Video – siehe weiter unten – mit.
Dass sich zwei stilverschiedene, riesige Baukörper der Spätgotik und des Barock innen wie außen so harmonisch zu einem ausgeglichenen Ganzen zusammenfügen, macht den Passauer Dom „unter allen Kathedralen des deutschen Kulturraums“ einzigartig, meinen die Fachleute.
Meine ganz eigenen Gedanken zu diesem besonderen Erlebnis: die Basiliken, Dome und Kathedralen repräsentieren in den Zeitläuften die spirituelle, intellektuelle und kulturelle Entwicklung ihrer Baumeister und den Reichtum ihrer Bauherren. Der Passauer Stephansdom erscheint hierfür ein hervorragendes Beispiel zu sein.
Die beiden grössten Posten in den Budgets der Fürsten, Könige und Kaiser (… und Bischöfe, Kardinäle), den „Bauherren“, waren die Aufwendungen für Kriegsführung und Kirchen. Da war für Schulen und Krankenhäuser nichts übrig. Soziale Aufwendungen? Es gab bis ins 19.Jahrhundert keinen solchen Begriff.
Am Standort des Stephandoms: „Hier stand schon um 450 a.d.unter Bischof St.Valentin eine frühchristliche Basilika„, ein nach dem Vorbild der antiken Basiliken gestaltetes Kirchengebäude romanischer Zeit.




Von 1407 bis 1530 wurde der heutige gotische Ost-Teil erbaut. Langhaus, Westfront und Innenausbau erstanden mnach den Stadtbränden von 1662 und 1680, vollendfet 1688. Ihre Kuppeln erhielten: der Vierungsturm 1707, die Westtürme 1897. Unter Bischof Sigismund Felix wurde 1934 der Innenraum wiederhergestellt .“ 


