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Anmerkungen zur Munich Security Conference im Februar 2025

Nein, das soll nicht Hitler mit Trump, auch Putin nicht mit Stalin vergleichen.
 … jedenfalls nicht direkt.
Dieses verklitterte Buchtitel-Foto soll auf die neue Lage Europas alarmieren, mit der wir für den Fall rechnen mussten, dass Trump tatsächlich erneut zum POTUS (President of the United States) gewählt wird.

 

Gut auch, dass wir gerade jetzt in München die Munich Security Conference (MSC) ausrichten.
Dazu passt ein anderes Münchner Ereignis. Es ist das „Münchner Abkommen“ von vor fast 87 Jahren.
Timothy Snyder, der Yale-Historiker und Autor von BLOODLANDS, hat an dieser MSC teilgenommen. Er hat sich dort auch zu Wort gemeldet.
In seinem Subtrack-Konto meldet er sich regelmäßig und hat auch von der MSC berichtet:
„Wenn die amerikanischen und russischen Unterhändler heute in München zu einer großen Sicherheitskonferenz zusammenkommen und in ihren Aktenkoffern verschiedene Pläne über die Ukraine ohne die Ukraine mit sich führen, ist die Versuchung groß, an ein anderes Treffen in dieser Stadt zu erinnern. Der Plan scheint zu sein, den Aggressor zu beschwichtigen, so wie es 1938 mit Deutschland der Fall war.
Ähnlichkeiten zwischen jenem Moment und dem jetzigen fallen auf. Es lohnt sich, sie zu betrachten. Die Symmetrie zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei im Jahr 1938 und Russland und der Ukraine im Jahr 2022 ist unheimlich.“
Wenn wir also jetzt einen Moment innehalten, um die Analogien zu erkennen, wird unser Blick auf das fokussieren, was sich da jetzt entwickeln kann.
Wir sind heute mehr denn je Objekte von Gerüchten, Desinformationen und Emotionen des Augenblicks und dabei einem konstanten Strom von fakes ausgesetzt.
Also, aufgepasst.
Facts checking.
Seriöse Medien, auch das Internet, Wikipedia, websites wie Die Bundeszentrale für politische Bildung; https://www.bpb.de/ u.v.a.m.helfen.
Der Blick auf die Geschichte und die Folgen jenes Appeasements bieten eine Perspektive auf das, was sich da auf der MSC abgespielt hatte.
Und so bedenken wir:
Das Appeasement Chamberlains (war für den Friedens-Nobelpreis nominiert worden … der ging dann an das Internationale Nansen-Amt für Flüchtlinge), Daladiers, Mussolinis ermöglichte es Hitler, dem  tschechoslowakischen Staat die Legitimität abzusprechen. Als deutscher Kanzler hatte Hitler der demokratisch verfassten Tschechoslowakei systematisch das Existenzrecht abgesprochen – der vorletzte Schritt vor der ein Jahr später beginnenden Katastrophe (Invasion Polens und die Folgen).
Als Deutschland im September 1939 in Polen einmarschierte, verwendete es intakte tschechoslowakische Panzer und andere tschechoslowakische Waffen. Außerdem kontrollierte der deutsche Reichskanzler in der so geschaffenen Situation die tschechoslowakischen Wirtschafts- und Humanressourcen.
Hitler argumentierte, dass die Tschechoslowakei selbst künstlich sei. Das passt – wie abgeschrieben – zu dem, was Putin seit spätestens 2012 über die Ukraine behauptet.
Nicht, dass Trump, dieser unkultivierte, under-educated Prolet, der nun als POTUS gerade das Weltgeschehen durcheinander wirbelt, sich dieses historischen Ereignisses von vor 87 Jahren bewusst wäre.
Er hasst ganz einfach Europa – das, wofür immerhin noch der große Teil, Europa steht. … wie auch Putin.
Im Hinblick auf historische Muster ist Putin ganz anders als sein Fan in Amerika.
Für Putin ist Geschichte ‚input‘; weaponizable* input. Er kann Geschichte, historische Ereignisse „verarbeiten“und fälschen. Das output ist dann als Waffe einsetzbar.
Geschichtsfälschung ist überall eine Konstante in der Auseinandersetzung zwischen Demokraten und den Demokratiefeinden, auch hier im nicht mehr so idyllischen Deutschland.   
Das Münchner-Abkommen von 1938 passt zu Putins imperialistischer Interpretation und ist möglicherweise Muster.
Timothy Snyder hat in den Tagen vor der MSC die Ukraine besucht und im Nachtzug nach Zaporizhzhia einen Erlebnisbericht geschrieben. Ich habe ihn übersetzt und lese ihn vor:
https://philogelos.eu/wp-content/uploads/2025/02/2025-02-15_TimothySnyder.mp3
(diesen link einfach kopieren in die Suchleiste des Browsers kopieren … und los geht’s)
Wie kann es weitergehen ?
Adam Kinzinger, Anti-MAGA-Republikaner, Abgeordneter im Congress 2010-23, Trump-Gegner (beantragte Trumps Amtsenthebung), ausgezeichneter AirForce-Pilot, jetzt Oberstleutnant der National Guard, schrieb auf Subtrack:Here’s a better peace plan for Ukraine:
Russia, you’ve already sustained twice as many casualties as the US did in ww2. Leave Ukraine or suffer four times more, and collapse as a country in the process”.
(Hier ist ein besserer Friedensplan für die Ukraine.
Russland, du hast bereits doppelt so viele Verluste erlitten wie die USA im Zweiten Weltkrieg. Verlasse die Ukraine oder erleide das Vierfache und gehe dabei als Land unter.)
Es geht hier in Europa wohl weiter wie bisher…. es ist zum Heulen. 
Oder? 
Lassen wir die USA mit Rußland über uns und die Ukraine ohne uns mit Russland verhandeln?
Doch nicht etwa