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Ist der POTUS tatsächlich so dumm?

Ja, er ist. 
Vielleicht ist er aber schlau als smarter Dealmaker und toller Immobilienunternehmer, oder?
Die NYTimes und The New Yorker (May08, 2019 „As a Businessman, Trump was the Biggest Loser of All“) haben darüber bereits in 2019 berichtet:
Die Aufzeichnungen des amerikanischen Finanzamts (IRS) belegen, dass Trump als rücksichtsloser Betrüger Geld verbrannte und sich auf seinen Vater verließ, während er einen Mythos schuf, der ihn schließlich bis ins Weiße Haus brachte.
Über die Hilfe, die sich Trump beim KGB in Moskau – Geldabwicklung über ein angesehenes deutsches Bankhaus – holte, habe ich bereits gebloggt.

Die Süddeutsche titelte vor einem Jahr die Sachbuchbesprechung „Lucky Loser“: „Die Erfindung des Milliardärs Donald Trump„.
Immerhin hat Trump als Produzent und Protagonist der Show „The Apprentice“ viel Geld verdient, ist zu einer TV-Personality geworden und hat dabei den Mythos des erfolgreichen Geschäftsmannes geschaffen. 

Trump zitiert gern aus „seinem“ Buch ‚Art of the Deal‘. 

Das hat er in 1987 veröffentlicht. Der ghostwriter Tony Schwartz von “The Art of the Deal” sagte in einem Gespräch mit dem NEW YORKER: Trump is unfit to lead.

Als im Juni 2016 Trump seine Kandidatur zum POTUS erklärte, erwachte in Tony Schwartz das schlechte Gewissen: „I put lipstick on a pig,” sagte Tony. … das schlechte Gewissen hat sich Tony verdient. 

(teilweise aus der SZ, am 19./20,09.2025, zitiert – https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/donald-trump-dummheit-macht-usa-e030105/) eine Kopie des Artikels sende ich auf Anfrage.

Trump zertrampelt alles, was nicht in seine kindergartenkindhafte Vorstellung vom Herrscher und dessen Möglichkeiten passt. 

Könnte Trump reflektieren (das Wort gibt es in der gemeinten Bedeutung auch in Amerika), dann könnte man ihn kritisieren. Und wirksamer bekämpfen. 

Wie verteidigt man aber die Gewaltenteilung und die Menschenrechte gegen einen, der vom Nachdenken über deren Sinn völlig überfordert ist? Man kann, man muss vielleicht sogar immer wieder damit anfangen, immer schlichter formulieren, immer einfachere Argumente suchen. 

So senkt der Dumme, der an der Macht ist, auch noch den IQ seiner Gegner und das ganze Niveau der Gesellschaft. Trump bestimmt als mächtigster Mensch dieses Niveau wirkmächtig … und wird sich am Ende für den Klügsten halten, weil er es nicht nötig hat, sein eigenes Niveau herunterzufahren. 

Und ‚die Leute um ihn herum, die jetzt noch kuschen, stehen bereit, aus den Trümmern, die Trump vom amerikanischen Konsens gelassen hat, ein illiberales System zu formen, das mehr Bestand haben wird als eine Laune des Präsidenten.‘

Andy Warhol hat irgendwo saublöd (finde ich) geschrieben, dass Schönheit eine Form der Intelligenz sei. Weil ein Prominenter wie Warhol sowas sagt, ist es aber nicht unbedingt scharfsinning, intelligent oder kreativ. 

Trumps Herrschaft bedeutet aber womöglich, dass auch Dummheit eine Form der Intelligenz sein kann. 

So gebiert Blödheit noch mehr Blödheit. 

Wann fangen die Menschen an, Trumps prominenten Blödsinn zu zitieren und behaupten, dass dieser eigentlich weise ist und wir normal begabte Menschen nur noch nicht diese Weisheit des großen Führers erschließen können… ?

Auch in der SZ schrieb Axel Hacke schon vor Monaten:

„Demokratie war gestern; vor unseren Augen wird gerade eine neue Staatsform eingeführt. Willkommen in der Idiokratie, der Herrschaft der Idioten!“ Idiotie ist hier umgangssprachlich und nicht literarisch oder altgriechisch gemeint – als Idiotes bezeichnete man (im Gegensatz zum Zoon Politikon, dem Gemeinschaftswesen) in der attischen Demokratie eine Person, die weder ein öffentliches Amt innehatte, noch sich am politischen Leben beteiligte. Bezogen auf Dostojewskis Fürst Myschkin („Der Mensch verlangt nicht so sehr nach Gott als nach dem Wunder„) in seinem Roman ‚Der Idiot‘ ist die Titelfigur im Gegensatz zum Dummkopf intelligent – schon, weil Empathie eine höhere Form der Intelligenz ist. 

An diesen ‚Idioten‘ denkt Hacke nicht. 

Wenn man von hier aus tiefer schürft, ist ein Lob für den ‚post-enlightened‘ Menschen, den aufgeklärten Menschen, angebracht. Vor tausend Jahren mag der auf fünf Beweise aufgeteilte scholastische Gottesbeweis für ein selbstgewisses Dasein noch ausgereicht haben. 

Anselm von Canterbury hat das im 12.Jhdt.so zusammengefasst: „Es geht nicht darum, erst zu verstehen und dann zu glauben, sondern vielmehr darum, zuerst zu glauben, um dann besser verstehen zu können.“ 

Auch Pascal, Mathematiker, Physiker und christlicher Philosoph, hat 500 Jahre später mit der nach ihm benannten Wette eine ähnlich im Nichts der Existenz eines (oder des) Gottes geschlussfolgert und den Zweiflern geraten, sicherheitshalber an Gott zu glauben – da dieser gegebenenfalls den Glauben belohnt und den Nichtglauben bestraft.

Ein Konspirationglaube könnte heute, 200 Jahre nach und trotz der Entdeckung der Evolution, von einem QAnon-Gläubigen ähnlich trugschlüssig begründet werden; Zoran Terzic erzählt in seinem in 2020 erschienenen Idiocracy, Denken und Handeln im Zeitalter des Idioten … vom Mann, der eine Atombombe am Seil hinter sich herzieht. Als ihn jemand darauf anspricht, dass die Bombe explodieren könnte, antwortet er: „Kein Problem, ich habe noch eine zweite.“
Das ist unerschütterliche Selbstgewißheit.

Idiotie auf höchstem Staatsniveau ist natürlich nichts neues.
„George W. Bush war nicht die hellste Lampe im Zimmer.“
Mit Trump ist allerdings ein global superlativ gefährliches Niveau erreicht.

Terzics Idiot leitet seine Kompetenz wie bei einem scholastischen Gottesbeweis nur aus der Tatsache des Selbstseins ab. 

Es gibt (auch) keine Lügen mehr. Wie auch?

Die Lüge setzt Wahrheit voraus, und die ist abgeschafft.
Keine Vergangenheit, keine Zukunft.
Nur noch das Jetzt.

Idiotenherrschaft heißt: Wir sind alle Idioten, solange wir zusehen.

Hackes Idiot ist intellektuell selbstgenügsam, unterkomplex: Ich bin, also weiß ich.‘

 

P.S.:
Washington Post, am 22.09.: „The president honored Kirk but also rambled extensively about autism, the 2020 election and Joe Biden’s mental acuity, among his other favorite topics. The most telling moment came when Trump explained how his approach to politics differed from Kirk’s. “He did not hate his opponents. He wanted the best for them,” Trump explained. “That’s where I disagreed with Charlie.” These kinds of comments would be the end of any other politician’s career. Not Trump’s.“

Kirk war auch erbarmungslos mit Nichtweißen, Binären,  Behinderten und Demokraten sowieso, aber diese Weißwaschung gehört zur post-mortem Heiligsprechung des hochbegabten Demagogen.

Noch nicht mal das hat Trump kapiert … er demonstrierte stattdessen Vergeltung statt Versöhnung. Das haben diese „Unvereinigten Staaten“ gerade jetzt nötiger denn je.