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Beiträge, blogs auf deutsch
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Freie Staaten wählen ihre Bündnispartner
Die zuletzt am 30.März 2022 bei ARD-Maischberger erlebte Unterhaltung von Röttgen und Lafontaine und die Äußerungen von Lafontaine dort haben mich heute zu diesem Blog geradezu „getreten“: Es ist ärgerlich … daß sogar jetzt und immer noch eigentlich intelligente und auch verdiente Politiker das „Kreml-Narrativ“unterstützen, daß nämlich (1) die NATO Russland bedroht und (2) der „Westen“damit durch die NATO-Erweiterung „über die Elbe“hinweg wortbrüchig geworden sei. Bei so vielen ostdeutschen NATO-feindlichen Russland-Appeasern stelle ich mir inzwischen die Frage, ob das epigenetisch im „homo dede-erlis“angelegt ist. Was soll man zum Beispiel von diesem Statement des Alterspräsidenten der Linken Hans Modrow halten: „Die Frage, wie weit der Krieg in der Ukraine nun ein…
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Deutscher Alltag, kommentiert von Kurt Kister/SZ
… vorgelesen. An Jonathan Litells „Les Bienveillantes“ habe ich in diesen Tagen häufig gedacht. FAZ-ex-Herausgeber Schirrmacher fand Litells Werk „groß und kalt“ und war daher – auch – enttäuscht, meint Kister. Ich bin der Meinung, daß es genau diese Kälte ist, die dem Lesen und Verstehen dieses Buchs nützt und auch zu den teilweise grauenvollen, manchmal ekelerregenden Szenerien Abstand schafft.
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Ein, nein, d a s Solidaritätskonzert für die Ukraine
Am 19.März setzten das Konzerthausorchester Berlin und Dirigent Christoph Eschenbach ein musikalisches Zeichen der Solidarität und widmeten ukrainischen Kindern und ihren Familien ein besonderes Konzert. Auch für mich selbst ein ganz besonderes Erlebnis [online]. Hier ist der link. Nutzbar bis 17.Juni 2022. Das ganz Besondere an diesem Ereignis ist für mich die Auswahl der Musik … und der Dirigent Christoph Eschenbach, den wir – als Familie – in der Gruppe der damaligen Klaviervirtuosen Helmut Schmidt, Justus Frantz und Gerhard Opitz kennenlernten, die Gruppe, die in 1985 vier von Bachs sechs Klavierkonzerten (BWV 1060, 61, 63, 65) für Deutsche Grammophon einspielten (ganz rechts auf dem Cover). Eschenbach hat hier ein paar…
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Lwiw – Lemberg
Ein ganz besonderer Ort
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Ukraine. Die Aggression. Warum geht es um mehr?
In „Der Tag des Opritschniks“(*) hat Russlands berühmt-berüchtigter Anti-Utopist Vladimir Sorokin die isolationistischen Tendenzen seiner Heimat Rußland in diesem Roman schon in 2008 wörtlich genommen. Er beschreibt darin ein politisch vollständig isoliertes Russland des Jahres 2027 (bis dahin sind’s noch 5 Jahre …). In dem Roman beschreibt Sorokin wie das Volk einem Aufruf seines (neuen) Herrschers, des Gossudaren, folgt und seine Reisepässe dem Feuer übergibt. Der einzige verbliebene Handelspartner ist China. „Wir haben alles, was wir brauchen: Gas, Öl, wir haben Wälder, wir haben Holz. Und alles Übel kommt aus dem Westen.“ Darf man hoffen, daß diese „Anti-Utopie“ im Heute eine sich nicht erfüllende Dystopie bleibt? Immerhin könnte man mit…
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Mein Russland.
„Russland lesen“absorbiert, regt an und erzeugt besondere Stimmungen, die sowohl melancholisch, romantisch oder einfach nur mitfühlend sein können. Puschkin lesen und dann auch Tschaikowski (Peter Onegin, Pique Dame) oder Mussorgski (Boris Godunow, Chowantschtschina, Bilder einer Ausstellung) hören und die Bilder zu empfinden, die dabei im Kopf entstehen, das geht für mich zusammen. Ebenso Lady Macbeth von Mzensk, geschrieben von Nikolai Leskow, vertont von Dmitrij Schostakowitsch (mein Favorit seit über 60 Jahren). Tolstoi, Gogol, Tschechow … das kann nicht vollständig sein. Und diese ungeheuer mitreißende Musik von den genannten Großen plus Skriabin, Glasunow, Prokofieff … auch hier nicht vollzählig. Es sind da auch diese oft von Bariton und Bässen getragenen Stimmen,…
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Ukraine. Warum geht es um mehr?
Geht es um die Sicherheit in Europa? Ja, auch um diese. Es geht aber um viel mehr. Die Kriegsgefahr metastasiert seit Jahren auf unserem Heimatplaneten; im Mittleren Osten, in Afrika (Guinea, Mali, Burkina Faso, Äthiopien, Yemen …). Bürgerkriegsähnliche Zustände in Myanmar, „Failing states“ und Staaten, die sich „in the process of failing“befinden, können plötzlich kippen und zu Kriegstheatern werden. Europa, noch eine Insel des Friedens … auch deswegen ein Magnet für Millionen Flüchtlinge. Überall, wo sich „der Westen“ zurückzieht (Syrien, Libyen, Mali), zieht der Kreml entweder verdeckt oder mit den Wagner(*)-Söldnern ein. Zwischenergebnisse sind bekannt. Und Erdogan zündelt da gern mit, egal auf welcher Seite. (*) Ein privates russisches Sicherheits-…
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Federico Secondo – der staufische Sizilianer und Europäer
Meine Beschäftigung mit Friedrich dem Zweiten (der Staufer aus dem 12.Jahrhundert, nicht der Preusse aus dem 18.) ist eine typisch deutsche, oder eher doch eine europäische? Dieser Federico Secondo ist vor allem Europäer, dessen DNA aus normannischen, schwäbischen und französischen Segmenten zusammenerstanden ist, der in den Marken (Jesi, 1194) zur Welt kam(*), in Palermo aufwuchs und seine sizilische Heimat, deren König er (nach dem frühen Tod seines Vaters Heinrich VI) seit seinem 2.Lebensjahr war, vorwärtsverteidigend bis in sein dynastisch-staufisches Stammland ausbaute und so auch römisch-deutscher Kaiser wurde. Viele Bio- und Hagiographien titeln Soundso und seine Zeit. Dieser Rahmen relativiert Charakterisierung, politische und ethisch-moralische Beurteilung der Titelgestalten. Federico Secondo, der italienische…
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Zielgerade zur Bundestagswahl 2021
Zufällig beim TV-Programmeinstellen bei Phoenix in die Endspurt-Veranstaltung der Grünen gestolpert. Was ich dort heute von Frau Baerbock und Herrn Habeck gesehen und gehört habe, bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass die Grünen die einzige wirklich ehrliche Partei sind. Sie erklären die Zumutungen, ohne die die Klimaziele nicht erreichbar sind. Baerbock beeindruckt mich mit ihrer tapferen, jetzt sogar mitreißenden Art, ihren grünen Mitstreitern noch einmal argumentativen Brennstoff zu verabreichen, um in dieser letzten Woche möglichst viele der 1/3 noch Unentschlossenen zu gewinnen. Leider sorgen auch die Medien dafür, dass die Grünen trotz des tatsächlich nachhaltigeren, transparenteren und durchgerechneten Programms ihr eigentliches Potential nicht erreichen werden. Selbst die Moderatorinnen (!) sorgen…
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Thinking aloud (1)
Es fängt damit, dass ich meine Überlegungen alternierend in englisch oder deutsch verfassen werde. Ich werde über Lese- und andere Erfahrungen schreiben, nicht tageweise wie vielleicht tagebuchüblich, hin und wieder länger oder nicht so lang pausieren. Mal sehen, was daraus wird.
